Finnentrop. Die Wollmäuse lieben ihre Gemeinschaft und teilen ihr Hobby: das Stricken. Wenn sich die bis zu 13 Damen alle zwei Wochen im Bürgertreff am Finnentroper Rathaus treffen, geht es nicht nur um Wolle und das Stricken. Es wird geplaudert, gelacht und immer ein Blick auf den nächsten Basar geworfen.
Neben dem Basar gehört ein Augenmerk der Gruppe auch den Neugeborenen-Rucksäcken der Gemeinde Finnentrop. Den garnieren die Damen – auf Anfrage der Gemeinde - mit ihren selbstgestrickten Söckchen. „Wir machen Ehrenamt mit den Händen“, sind sich die Damen einig.
Die lockere Gruppe fand sich vor etwa acht Jahren zusammen. Seitdem sind unzählige paar Socken, Handschuhe und jede Menge Schals in Handarbeit entstanden. Für ein paar Herrensocken in Größe 48 benötigt man drei Tage bis eine Woche. Aber Zeit ist kein Kriterium. Der Weg ist das Ziel und die Freude groß, wenn die wohlig-warmen Ergebnisse beim jährlichen Basar im Advent stets reißenden Absatz finden.
Während andernorts Basare eingestellt werden mussten, haben die Wollmäuse das Problem noch nicht. Im Gegenteil: Die Tische sind stets binnen kürzester Zeit wie leergefegt. Es gehört schon Engagement dazu, das Angebot Jahr für Jahr aufrechtzuerhalten. Aber für die Damen ist es keine Arbeit. Sie lieben, was sie tun, und können sich ein Leben ohne ihr Hobby gar nicht vorstellen.
Befürchtungen, dass der Verkauf nach der Pandemie einbricht und die Erlöse geringer ausfallen, brauchten die Damen nicht zu haben. „Die Besucher kamen wieder sehr zahlreich und wir haben viele nette Gespräche geführt. Die Nachfrage ist gestiegen“, blickt Konny Frings zurück auf den Basar, der aufgrund des geplanten Verkaufs des Pfarrheims erstmals im Rathaus stattfand.
Ein Teil der Erlöse wird für die Anschaffung neuer Wolle verwendet und ein Teil gespendet. Nutznießer waren in der Vergangenheit die Kindergärten und Grundschulen der Gemeinde Finnentrop und auch das Haus Habbecker Heide.
Erst kürzlich haben die Wollmäuse Verstärkung erhalten. Neu in der Gruppe der Mitte 40- bis über 80-Jährigen ist Agathe, die sich kurzerhand dazu entschlossen hat, dabei zu sein. „Das ist so gemütlich hier, da wollte ich mitmachen“, erklärt der Neuling der Wollmäuse und freut sich, in die Gemeinschaft aufgenommen worden zu sein.
Neben den Treffen alle zwei Wochen stehen auch gemeinsame Frühstücke und Tagestouren auf dem Programm. Und auch wenn es schwer fällt: Dann ruhen die Stricknadeln.
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